Wir haben bereits ausführlich über Myopie-Management bei Kindern gesprochen – doch sie sind nicht die einzige Altersgruppe, bei der sich das Auge verändern kann.
Studien wie Brennan et al. (2022) zeigen: Auch bei jungen Erwachsenen, insbesondere Studenten, kommt es durch intensive Naharbeit zunehmend zu einer sogenannten Myopisierung des Auges.
Der Zusammenhang zwischen intensiver Naharbeit – insbesondere Bildschirmarbeit – und der Entwicklung von Kurzsichtigkeit (Myopie) ist wissenschaftlich gut belegt. Dabei spielen vor allem drei physiologische Mechanismen eine zentrale Rolle:
1. Dauerhafte Akkommodation
Beim Sehen in der Nähe (unter ca. 60 cm) spannt sich der sogenannte Ziliarmuskel an, um die Linse zu wölben. Dieser Vorgang nennt sich Akkommodation.
Bei normalem Sehverhalten (z. B. Wechsel zwischen Nah und Fern) ist das ein kurzfristiger, flexibler Prozess.
Bei stundenlanger Naharbeit – wie sie bei Studenten typisch ist – bleibt dieser Muskel jedoch dauerhaft aktiviert.
Diese chronische Anspannung kann dazu führen, dass das visuelle System überlastet wird und der Eindruck entsteht, das Auge müsse sich langfristig „anpassen“.
2. Fehlender retinärer Defokus
Ein zweiter wichtiger Faktor ist der Mangel an Fernreizen.
Die Netzhaut erhält bei Bildschirmarbeit überwiegend Reize aus kurzer Distanz. Dadurch entsteht ein zentraler, scharfer Fokus auf der Netzhaut, während der periphere Bereich unterstimuliert bleibt.
Wissenschaftlich betrachtet bedeutet das:
Das Auge interpretiert diesen Zustand als „peripheren Hyperopendefokus“, also als „leicht unscharfe“ Bildlage am Rand.
Dieser Zustand ist mitverantwortlich für das axiale Längenwachstum des Augapfels – eine direkte Ursache von Myopie.
3. Axiales Längenwachstum als Folge beider Prozesse
Die Kombination aus dauerhaft angespannter Nahfokussierung (Akkommodation) und fehlender Reizvielfalt (Defokus) löst im Auge eine Anpassungsreaktion aus:
Das Auge wächst in der Länge – es wird myop.
Dieses axiale Längenwachstum verschiebt den Brennpunkt vor die Netzhaut.
Ergebnis: In der Nähe wird weiter scharf gesehen – aber die Ferne wird unscharf.
Fazit
Kurzsichtigkeit bei Studenten entsteht nicht plötzlich – sie ist das Ergebnis eines dauerhaft einseitig belasteten visuellen Systems.
Insbesondere bei täglicher, intensiver Naharbeit ohne Ausgleich (z. B. Fernsicht, Tageslicht, Pausen) steigen die biologischen Reize, die zu einer dauerhaften Veränderung der Augenlänge führen.
Dieser Zusammenhang ist durch zahlreiche Studien (u. a. Brennan et al., 2022 / Morgan et al., 2018) belegt und betrifft vor allem Studierende, die stundenlang mit digitalen Endgeräten arbeiten
Obwohl sowohl Kinder als auch junge Erwachsene durch Naharbeit myop werden können, unterscheiden sich Ursache, Ausprägung und Dynamik deutlich:
Kinder brauchen aktive Steuerung – Studenten brauchen funktionelle Entlastung.
Das Prinzip ist dasselbe (Vermeidung unnötiger Längenreize), aber der Weg dahin ist ein anderer.
Wer im Studium früh reagiert, kann oft mit wenig Einsatz langfristig stabil bleiben – ganz ohne Spezialglas.
Wir prüfen regelmäßig (kostenlos), ob sich deine Augen durch die Dauerbelastung im Studium verändern.
Du bekommst klare Messergebnisse, auf Wunsch eine Korrekturempfehlung – und wenn du willst, nehmen wir dich in unser internes Beobachtungsprojekt auf.
1. Refraktionsmessung mit Verlaufskontrolle
Ziel: Herausfinden, ob sich deine Sehstärke verändert – bevor du es selbst bemerkst.
2. Entscheidungshilfe statt Verkaufsversuch
Wenn alles stabil bleibt, bleibt es dabei.
Wenn sich etwas verändert, erklären wir dir, ob eine einfache Lesebrille sinnvoll ist – im Bereich +0,50 bis +0,75 dpt.
„Unser Angebot richtet sich nicht nur an Studierende in Kaufbeuren, sondern ebenso an junge Erwachsene aus der gesamten Region: Ob Hochschule Kempten, DHBW Ravensburg, Hochschule Augsburg oder die Universität Ulm – wer viel am Bildschirm arbeitet, ist bei uns richtig. Auch aus Buchloe, Marktoberdorf, Memmingen, Landsberg oder Bad Wörishofen kommen regelmäßig Studierende zu uns.“